Die Malerin und Zeichnerin Eva Roemer wurde 1889 in Berlin geboren und lebte ab den 1920er Jahren am Starnberger See. Das Wasser und die Berge, der Wind und das Licht prägten ihre Arbeit. Immer wieder steht die Natur im Zentrum ihrer Bilder. Schilf biegt sich im Sturm, der See erstrahlt im Abendlicht, eine Frühlingswolke erhebt sich vor dem fernen Gebirge. In feinen Linien und leichter Farbigkeit porträtierte Roemer eine Welt im Gleichgewicht von Veränderung und Beständigkeit. Sie hinterließ ein breites Werk, in dem die Farbholzschnitte den wichtigsten Platz einnehmen. In der Bildsprache ihrer Holzschnitte folgt Roemer einer sichtbaren Begeisterung für japanische Kunst, die zum Beginn des 20. Jahrhunderts auch die Avantgarden der Moderne erfasste.
Im Kontrast zu den ausgewogen komponierten Werken Roemers war ihr Leben von Umbrüchen und Erschütterungen geprägt. Sie stammte aus der Familie Mendelssohn. Die Komponistin Fanny Hensel, die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy, war Roemers Urgroßmutter. Bereits als Kleinkind wurde sie Waise und wuchs bei ihren Großeltern und später bei ihrer Tante auf. Als Frau war ihr der Zugang zu den Kunstakademien verwehrt, deshalb erhielt sie Privatunterricht von namhaften Malern. In Lebensgemeinschaft mit ihrer Großcousine Martha Mendelssohn-Bartholdy zog sie in den späten 1920er Jahren an den Starnberger See. Zurückgezogen überlebten die beiden Frauen im eigenen Haus in Kempfenhausen die NS-Zeit. Eva Roemer verstarb 1977. Ihr Werk wird in der Ausstellung im Museum Starnberger See erstmals umfassend präsentiert.
besonderen Dank an
Dr. Monika Demmler-Siebenwirth, Doris Fuchsberger, Sabeeka Gangjee-Well, Armgard Heidegert Hoesch, Elke Link, Holger Paul, Heinz Rothenfußer, Wulf Schmid-Noerr und Dr. Felix Winter
Gefördert vom Freundeskreis Museum Starnberger See
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Freitag 14:00–18:00
Samstag, Sonntag und Feiertage 11:00–18:00
Museum Starnberger See
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