Starnberg Ammersee

Stadtarchiv: "Phönix" bewacht nun Bücher

Ein Schmankerl der besonderen Art ist ab 30. Mai im Buchhandel verfügbar. Der Kulturverlag der Stadt Starnberg gibt die ersten zehn Bände seiner Starnberger Stadtgeschichte in einer auf 38 Stück limitierten Sammeledition verpackt in einem Teil der Geschichte Starnbergs heraus. Die Schuber der Sammlung bestehen nicht wie sonst aus Pappe. Ihre Wände sind aus den Platten des "Phönix" gefertigt, der als Stele zwischen 2005 und 2015 vor dem Seespitz in Starnberg aus dem Wasser ragte.

Seine Schöpferin war die bekannte Künstlerin Hannelore Jüterbock aus Allmannshausen. Die im Jahr 2018 verstorbene Malerin liebte unter anderem das Wasser, ein häufig wiederkehrendes Motiv war der Starnberger See. Aber auch der Lüßbach hatte es ihr angetan. Als dieser 1986 begradigt werden sollte, malte sie aus Protest ein 30 Meter langes Bild des Wasserlaufs auf Zeitungspapier. Auch dank ihr wurde der Lüßbach wieder weitestgehend renaturiert. Für ihre Bilder erhielt sie sogar einen Silbernen Bären auf der Biennale in Venedig.

Ihr Kunstwerk "Phönix" wurde 2005 im Zuge der Bundesgartenschau am Seespitz installiert. Zehn Jahre lang erregte der Phönix die Gemüter, wie es sich für Kunst nun einmal gehört. 2015 wurde er trotz großen Protests der Künstlerin aufgrund der hohen Instandhaltungskosten und einer abgelaufenen Baugenehmigung entfernt und in einem Keller der Stadt eingelagert. Nun beginnt sein zweites Leben als Schuber – eben wie Phönix aus der Asche.

Die Sammeledition mit Schuber ist im Buchhandel für 149,90 Euro erhältlich. Gleichzeitig gibt es eine Sammeledition ohne Schuber, die 99,90 Euro kostet. Die Bände 1 bis 9 der Starnberger Stadtgeschichte werden ab 30. Mai außerdem von der Buchpreisbindung gelöst und sind ab diesem Zeitpunkt zum halben Preis erwerbbar.

Der Schuber aus den Platten des "Phönix" beinhaltet die ersten zehn Bände der Starnberger Stadtgeschichte (Foto: Stadtarchiv Starnberg).